Superfoods sind voll im Trend. Viele greifen tief in die Tasche und kaufen sich teure Früchte und Samen. Unsere heimischen Wildkräuter haben aber oft wesentlich mehr drauf! Wir stellen vor: der Bärlauch.
Im Moment sprießt der Bärlauch in den Wäldern und Flusstälern wieder fleißig und versprüht seinen typischen Knoblauchduft. Das weckt nicht nur Frühlingsgefühle, sondern auch Lust auf Bärlauchpesto und Co.
Bärlauch gehört zur Gattung der Lauchgewächse und ist mit dem Schnittlauch verwandt. Er wächst in feuchten und schattigen Lagen, in krautreichen Laub-, Misch- oder Auenwäldern bis auf 1.900 Metern Höhe.
Bärlauch deutet auf Fruchtbarkeit und Feuchtigkeit im Boden hin. Auch wenn er im Salzburger Land und weiten Teilen Oberbayerns in großen Mengen zu finden ist, so ist er an anderen Stellen wie Hamburg und Osttirol rar und steht sogar unter Artenschutz.

Mythen um den Bärlauch
Der Bär wurde früher als besonders starkes Tier verehrt, weshalb sich die Schamanen ein Bärenfell überlegten. Darum benannte man kräftige und heilwirksame Pflanzen nach dem Bären.
So trägt neben dem Bärlauch auch der Bärenklau, der Bärlapp oder die Bärwurz das charakteristische Präfix. Man erzählt sich, dass die Bären nach ihrer Winterruhe zuerst den würzigen Bärlauch essen, um nach dem langen Schlaf einen ordentlichen Vitamin- und Nährstoffschub zu bekommen.

Ernte
Bärlauch sollte vor der Blüte geerntet werden, da die Blätter dann einen bitteren Geschmack bekommen. Geerntet werden die Blätter einzeln und nie alle einer Pflanze. Es sollte niemals die ganze Zwiebel ausgerissen werden. Dies dient dazu, dass sich die Pflanze wieder erholen kann und neue Blätter austreiben. Darüber hinaus schützt es vor Verwechslung mit Maiglöckchen, da beim Bärlauch die Blätter einzeln austreiben.

Kochen mit Bärlauch
Von März bis Mai können die stark nach Knoblauch duftenden Blätter des Bärlauchs geerntet werden. Der Grundgeschmack der Pflanze ist scharf, intensiv knoblauchartig und aromatisch.
Am besten verarbeitet man die Blätter roh, da der Bärlauch sonst an Geschmack einbüßt. Die Blätter des Bärlauchs können zu einem würzigen Pesto verarbeitet werden, im Kräutertopfen zu Folienkartoffeln genossen oder zu einer pikantem Bärlauchbutter verrührt werden, die herrlich zu Spargel oder einfach auf dem Brot schmeckt.

Nicht zu vergessen sind die leckeren Bärlauchknödel und cremig-aromatische Bärlauchsuppe. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, die frischen Bärlauchblätter geben vielen einfachen Gerichten die nötige Finesse.
Neben den Blättern können auch die Blüten und die daraus entstehenden Samen verwendet werden. Die Blüten eigenen sich als essbare Dekoration oder lassen sich wie Antipasti in Öl, Essig oder Salzlake einlegen.
Die noch grünen, runden Samen erntet man am besten im Juni. Sie lassen sich wie grüner Pfeffer unter Weichkäse, Saucen oder Gemüsegerichte mischen. Die ausgereiften Samen trocknet man und mahlt sie zu einem pfeffrigen Trockengewürz.

Heilwirkung
Das ganze Kraut wird arzneilich verwendet. Der Bärlauch hilft aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften bei Magen- und Darmstörungen, senkt den Blutdruck, zu hohen Cholesterinspiegel, wirkt Gefäßverkalkungen entgegen und ist daher ein hervorragendes Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall. Darüber hinaus wirkt Bärlauch blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend, regt den Stoffwechsel an und ist allgemein stärkend.

Gefährliche Doppelgänger!
Die Pflanze ähnelt den gefährlich giftigen Pflanzen der Herbstzeitlose und Maiglöckchen. Bei den Pflanzen fehlt jedoch der Knoblauchgeruch und die Ähnlichkeiten sind nur oberflächlich vorhanden. Mithilfe der Folgenden eindeutigen Merkmale sind die Pflanzen jedoch leicht auseinander zu halten:
Bärlauch
Die Blätter sind lanzettlich, am Ende spitz ausgezogen mit einer glänzenden Ober- und einer matten Unterseite. Jedes Blatt ist einzeln gestielt und eine Blattscheide ist nicht zu sehen. Die Blüten sind weiß, und strahlenförmig symmetrisch, stehen zu mehreren in einer Scheindolde. Die ganze Pflanze riecht nach Knoblauch.
Maiglöckchen
Die Blätter des Maiglöckchens bilden meist zu zweit einen Stängel und sind oben blaugrün. Sie haben einen rote Blattscheide. Die Blüten sind weiß, glockenförmig und riechen süß. Die ganze Pflanze ist giftig, riecht nicht nach Knoblauch und ist schwer abzureißen.
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Ich muss noch warten 😍
Liebste Grüße Sina
http://CasaSelvanegra.com
Wächst bei euch noch keiner?
Nein noch nichts da. Letztes Jahr war der im Mai lg
Krass, ich hätte nicht gedacht, dass es am Bodensee soviel länger dauert.
Nein nicht Bodensee. Da ist die Natur schon weiter. Mitten im Schwarzwald 😘😘 LG
Schöner Beitrag ! Wenn du Lust hast kannst du meinen Beitrag über Bärlauch auch mal lesen in meinem Blog !
Dankeschön! Schauen wir uns mal noch an.