Wild, ungezähmt und frei von Bohrhaken. Die Besteigung des Großvenedigers über den Nordgrat ist eine der spannendsten Bergfahrten der Ostalpen!
Sein Erstbesteiger Ignaz von Kürsinger taufte den Großvenediger 1841 die weltalte Majestät. Ein mystischer, ja ehrwürdiger Kosename für den höchsten Gipfel des Salzburger Landes, der auch heute noch zahlreiche Bergsteiger in seinen Bann zieht. Es sind sein vergletschertes Haupt und die markante Gipfelpyramide, die jedem sofort ins Auge fallen. Der Nordgrat gilt als der schwierigste Anstieg auf den Großvenediger.
Wild, ungezähmt und Großteils frei von Bohrhaken ist die Besteigung der weltalten Majestät über den Nordgrat eine spannende Bergfahrt, die den Grattouren der Westalpen um nichts nachsteht. Als wilder Bruder des Stüdlgrats hat sich der Großvenediger Nordgrat einen Namen gemacht. Ein Vergleich, den er gar nicht nötig hat. Denn er ist ganz für sich eine der lohnendsten Gratanstiege der Ostalpen!
Großvenediger Nordgrat: Fakten zur Hochtour
Allgemeines
- Ausgangspunkt: gebührenpflichtiger Parkplatz Hopffeldboden im Obersulzbachtal bei Neukirchen am Großvenediger
- Stützpunkt: Kürsingerhütte
- Ausrüstung: komplette Hochtourenausrüstung, Helm, 30m-Einfachseil, 4 Expressschlingen, 3 Schraubkarabiner, eventuell Bandschlingen, kleine Keile und mittlere Friends, falls man den Grat mobil absichern will.
- Schwierigkeit: klettern bis IV- mit Bergschuhen, meist II-III und teilweise Gehgelände. Am Grat bewegt man sich fast ständig im Absturzgelände – absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit nötig. Den Grat besteigt man mit Bergschuhen (im Frühjahr und Herbst sind manchmal Steigeisen nötig) und seilfrei (gesichert wird normalerweise nur die Schlüsselstelle), bis auf die Schlüsselstelle sind keine Normal- bzw. Bohrhaken im Grat, beim Abstieg Gletscherberührung mit teilweise großen Spalten.
Tag 1 (Hüttenzustieg)
- Anstieg: 1.450 Höhenmeter und 13 Kilometer
- Radfahrt durchs Obersulzbachtal vom Parkplatz bis zur Materialseilbahn der Kürsingerhütte: 10 km, 800 Höhenmeter, 1,5-2 h (teilweise sehr steile Forststraße)
- Wanderung zur Kürsingerhütte von der Materialseilbahn: ca. 3 km und 600 Höhenmeter, 1,5 h
Tag 2 (Gipfeltag)
- Anstieg: 1.300 Höhenmeter (davon 550 am Grat)
- Abstieg: 2.700 Höhenmeter
- Länge: 25 Kilometer (davon 10 km Radfahrt zurück zum Parkplatz)
- Zustieg zum Grat ca. 2,5 h
- Kletterzeit am Graz ca. 4 h
Der Weg hinauf zur Kürsingerhütte erinnert mich ein wenig an die Hüttenzustiege in den Westalpen. 13 Kilometer und 1.450 Höhenmeter muss man vom Parkplatz in Neukirchen bis zum Stützpunkt überwinden. Einen Großteil davon leben wir heute mit dem Mountainbike zurück. Der Weg führt weit ins Tal hinein, durch das ein milchig blauer Gletscherbach fließt. Links und rechts vom Talboden ragen die Bergflanken steil in den Himmel. Und vom Talschluss heraus leuchten die Gletscherzungen der Venedigergruppe.
Radfahrt durchs Obersulzbachtal
Mit dem Mountainbike durchquert man das Obersulzbachtal relativ flott und man spart sich das Geld und die Abhängigkeit vom Hüttentaxi der Kürsingerhütte, mit dem ein Großteil der etwas bequemeren Venediger-Besteiger den ersten Teil des Zustiegs bestreitet.
10 Kilometer und 800 Höhenmeter müssen wir in die Pedale treten, bis wir das Ende der Forststraße an der Materialseilbahn der Küsingerhütte erreichen. Schon kurz nach dem Parkplatz beginnt der Weg steil anzusteigen und so komme ich bereits auf den ersten hundert Metern ziemlich ins Schwitzen. Ist die Straße steiler geworden?!
Der schwere Hochtourenrucksack zieht mich unbarmherzig zurück nach Neukirchen. Die Beine halten dagegen und treten weiter hinein ins Obersulzbachtal. Im Mittelteil flacht die Straße etwas ab und wir machen schnell Meter, bevor sie gegen Ende hin nochmals in einigen steilen Serpentinen gipfelt. Einmal muss ich kurz absteigen und das Rad schieben. Bin ich so schlecht, oder die Straße wirklich so steil? Vermutlich beides. Ich nehme mir vor, künftig wieder öfter Mountainbiken zu gehen.
Großvenediger Nordgrat: Zustieg zur Kürsingerhütte
Wechselzone an der Materialseilbahn der Kürsingerhütte. Hier endet der Forstweg und wir tauschen die Rad- gegen die Bergschuhe. Unsere Mountainbikes sichern wir am Holzzaun vor der Materialseilbahn. Kurz darauf geht’s über Stock und Stein weitere 600 Höhenmeter hinauf zur Hütte.
Wir steigen über Felsstufen und Steinplatten. In der Nachmittagssonne ist der Weg besonders schweißtreibend und die Gedanken schweifen schon zum kühlen Blonden, das oben auf uns wartet. Aber das will verdient sein. Die Beine sind müde von der Radfahrt und wir kommen gefühlt nur im Zeitlupentempo voran. Bleibt viel Zeit, das Obersulzbachtal noch von oben zu bewundern. Bis der Nebel einfällt und uns auch diese Ablenkung verwehrt.

Nach etwas über einer Stunde Fußmarsch lassen wir die schweren Rucksäcke vor die Kürsingerhütte fallen. Weil die Hütte voll ist, dürfen wir im Winterraum übernachten. Das gefällt uns gut. Wir werden am Morgen nicht gestört und können vielleicht sogar ausschlafen.
Großvenediger Nordgrat: Von der Hütte zum Obersulzbachkees
Um 5:30 klingelt der Wecker. Die Nacht im Winterraum war ruhig und tatsächlich erholsam. Motiviert packen wir die Ausrüstung und tasten uns im Halbdunkel des Morgengrauens zum Haupthaus hinüber. Der Frühstücksraum ist verlassen und wir sind eine der letzten Seilschaften, die Brot, Müsli und Kaffee als Grundlage für den langen Tag futtern.

Draußen bricht gerade der Tag an, als wir die Hütte verlassen. Wir können ohne Stirnlampe losmarschieren. Der Großvenediger Nordgrat liegt als abweisende, dunkle Linie im Grau des Morgens vor uns. Das Obersulzbachkees schmiegt sich an seine West- und Ostflanke. Weißer Gletscher trifft auf schwarzen Granit. Optisch wirkt der Gratverlauf so gleich noch spektakulärer. Und lang!

Wie der Zustieg zur Kürsingerhütte führt auch der Zustieg zum Gletscher über schöne Granitplatten. Der Weg von der Hütte bis zum Beginn der Gletscherzunge ist gut markiert. So wäre die Wegfindung auch im Dunklen kein Problem. Vor dem gewaltigen Panorama des Großvenedigers, des Großen Geigers und der Schlieferspitze setzen wir noch leicht verträumt die ersten von vielen Schritten dieses Tages.

Mal flach, mal leicht ansteigend erreichen wir nach 40 Minuten das Eis des Obersulzbachkees. Wir packen die Gletscherausrüstung aus und machen uns bereit für den Anstieg zum Großvenediger Nordgrat.
Gerade, als die ersten Sonnenstrahlen über den Kleinvenediger streifen und den Gipfel des Großvenedigers zum Strahlen bringen, knirschen unsere Steigeisen im morschen Eis.
Großvenediger: Zustieg zum Nordgrat über das Obersulzbachkees
Der Einstieg zum Grat befindet sich auf einer gut erkennbaren Felskuppe, die aus wild übereinander gewürfelten Steinblöcken besteht. Auf ihrem höchsten Punkt steht eine große Holzstange. Sie sticht schon aus der Ferne ins Auge und markiert den Einstieg zum Großvenediger Nordgrat.
Um sie zu erreichen, folgen wir etwa eineinhalb Kilometer der Normalspur, die über den Gletscher Richtung Venediger-Scharte verläuft. Auf Höhe der Ausläufer des Nordgrats queren wir dann auf einer Höhe von etwa 2.920 Metern nach rechts hinüber.
Ganz an ihrem Ende ist die Gletscherzunge sehr spaltenarm. Dies ändert sich im Mittelteil abrupt. Tiefe Spalten öffnen ihre Mäuler. Von ihrem Grund blickt uns noch die dunkle Nacht entgegen, während über die Oberfläche des Gletschers sanftes Morgenlicht streift.

Der Übergang vom Gletscher auf den Fels klappt problemlos. Auf einer Höhe von 3.150 Metern haben wir wieder Gestein unter den Füßen und können die Steigeisen ablegen. Etwas mühsam müssen wir nun über riesige Felsblöcke und Platten weitere 150 Höhenmeter zum Einstieg überwinden.
Dann geht es plötzlich links und rechts steil bergab und nur der Weg geradeaus scheint schlüssig. Der Steinhaufen hat sich zu einem scharfen Grat verengt. Das ist er also, der Anstieg, der uns heute auf die weltalte Majestät den Großvenediger führen wird.

Großvenediger Nordgrat: Der wilde Bruder des Stüdlgrats
Wir können den Verlauf des Nordgrats mit unseren Blicken vom Einstieg bis zum Gipfel folgen. Kurz abklettern hier, leicht ansteigen dort. Diesen Turm umgehen, zwei Scharten überwinden, dann die böse Platte (IV-) und der Gipfelaufschwung – es liegt einiges an Arbeit vor uns.
Der Grat sieht aus, als würde er nur aus wild übereinander geworfenen Steinplatten bestehen. Fast habe ich Angst, er könnte wie ein Kartenhaus auseinanderfallen, wenn ich nur einen Schritt auf ihn setze. Doch die Blöcke sind so fest ineinander verkeilt, dass sie sich bei Belastung keinen Millimeter bewegen. Großteils, wie wir später noch merken werden.

Der Nordgrat auf den Großvenediger wird gerne mit dem Stüdlgrat am Großglockner verglichen. Zwar unterscheiden sich die Grate in der Schwierigkeit der Schlüsselstellen kaum, sie sind in etwa gleich lang und der Zeitaufwand ist für beide Touren ähnlich hoch. In Summe könnten sie aber unterschiedlicher kaum sein.
Im Gegensatz zum Stüdlgrat sind am Großvenediger Nordgrat keine Standplätze gebohrt oder Normalhaken zu finden. Lediglich die Schlüsselstelle ist auf etwa 20 Metern mit Haken abgesichert. Den Rest des Grates geht man seilfrei oder man sichert sich am laufenden Seil mobil und über Felsköpfe ab. Der Nordgrat ist sozusagen der wilde Bruder des Stüdlgrats. Er verlangt etwas mehr Gespür für den Routenverlauf, weil man sich nicht an Haken oder Markierungen orientieren kann.
Ein weiterer Unterschied zum Stüdlgrat liegt im Gratverlauf selbst. Der Anstieg zum Großvenediger verläuft nie gleichmäßig aufwärts, sondern wird einige Male durch Passagen unterbrochen, die man abklettern muss. Häufig bewegt man sich in ausgesetztem Gehgelände im ersten oder zweiten Schwierigkeitsgrad. Wer sich hier seilfrei sicher fühlt und absolut trittsicher ist, wird schnell vorankommen.

Granit, Luft unterm Arsch und Kameradschaft
Meine ersten Schritte am Grat sind noch etwas zögerlich. Ich brauche immer einige Minuten, bis ich mich an die Ausgesetztheit gewöhnt habe – muss die negativen Gedanken, was hier ungesichert passieren könnte, vertreiben. Die guten Griffe und Tritte auf den Granitplatten schaffen Vertrauen und nach kurzer Zeit bewege ich mich locker und selbstverständlich.
Den Abgrund zur linken und rechten Seite nehmen ich bald nur mehr aus dem Augenwinkel wahr. Der Blick ruht auf der schmalen Linie vor uns, die am Beginn gerade verläuft und dann gleich das erste Mal an Höhe verliert: die 3er-Abkletterstelle.
Als wir dort ankommen, treffen wir auf unsere Zimmerkollegen der letzten Nacht. Sie haben ihr Seil durch den Abseilhaken (der einzige am Grat) gezogen und sind dabei, sich über die 15 Meter hohe Felsstufe abzuseilen. Wir hatten eigentlich geplant, die Stelle abzuklettern. Der Blick nach unten macht mir aber zittrige Knie. Die Jungs aus Bayern bieten uns an, ihr Seil zu benutzen. Da sagen wir natürlich nicht Nein und gleiten wenig später nacheinander auf ein kleines Podest hinab. Man hilft sich gegenseitig am Berg. Das ist das Schöne an diesem Sport.
Nach der Abseilstelle erleben wir zum Glück keine Überraschungen mehr: der Grat präsentiert sich so, wie wir ihn erwartet hatten. Wir können weiterhin ohne Steigeisen klettern, steigen Mal leicht bergauf, gehen einige Schritte geradeaus und müssen danach in die Keidelscharte absteigen.
Achtung, der ist locker!
Der Abstieg zur Keidelscharte ist der erste unangenehme Abschnitt des Grates. Die Felsqualität lässt hier deutlich nach. „Achtung, der ist locker“, hören wir den Vordermann in regelmäßigen Abständen zurückrufen. Jeder Gritt und jeder Tritt wird penibel auf seine Festigkeit überprüft. Fast immer findet sich aber eine solide Kante oder ein Henkel, über den man sich über teils riesige Felsblöcke hinabhangeln kann.

Etwa 50 Höhenmeter klettern wir in die Keidelscharte ab. Sie ist das Ende eines steilen Eisfeldes, das zwischen den Felsen abfällt. In der Scharte können wir es gemütlich im gefrorenen Schnee überqueren und haben sofort wieder Fels unter den Füßen.
Nach der Keidelscharte wird der Grat wilder und steiler. Immer öfter müssen wir Hand an den Fels legen – die ersten Kletterzüge werden ausgepackt und die Tour macht mit jedem Meter mehr Spaß. Die Granitplatten bieten traumhafte Henkel und Risse zum Greifen und Steigen. Gleichzeitig ist ein gutes Auge für den Routenverlauf gefordert. Im Zweifelsfall bleibt man direkt am Grat und weicht nicht zu weit in die Ost- oder Westflanke aus.
Zwischen Keidel- und Meynow-Scharte liegt der Torwächter (3.465 m). Einige Meter geht es auf seiner schmalen Gratschneide luftig dahin, bevor wir über einfaches Gelände in die Meynow-Scharte absteigen.
Die Meynow-Scharte ist ein alternativer Einstieg in den Nordgrat, weshalb wir hier auf einige Abkürzer treffen. In der sonnigen Scharte gönnen wir uns eine kurze Pause und entscheiden, für den Weiterweg die Steigeisen anzulegen. Es wird alpiner!

Nordgrat: Westalpen-Feeling am Großvenediger
Der Felsaufschwung nach der Meynow-Scharte bekommt nur wenig Sonne ab. Die Reste des letzten Schneefalls halten sich hartnäckig und weil uns hier Kletterstellen bis zum III. Grad erwarten, erscheint uns das Klettern mit Steigeisen sicherer.
Über eine steile Schneeflanke erreichen wir wieder den Beginn der Felsen. Von links queren wir wieder leicht nach rechts hinüber und arbeiten uns im Zick-zack zurück auf die Gratschneide. Die Frontzacken der Steigeisen bohren sich in feine Ritzen. Das Klettern auf den teils glatten Granitplatten erweist sich mit Steigeisen als durchaus anspruchsvoll.
Hinter und links von mir bricht das Gelände steil ab. Die Finger beginnen, langsam kalt zu werden und der Atem geht schwer. Auch, wenn es heuer mit dem Schweiz-Urlaub nicht geklappt hat, hier kommt trotzdem Westalpen-Feeling auf!
Nach dem Steilaufschwung flacht der Grat wieder ab und verläuft direkt auf den Gipfelaufschwung zu. Schnee und Fels wechseln einander ab und wir sind hin- und hergerissen: Steigeisen anbehalten, oder ausziehen?
Weil das Gelände oben am Grat wieder leichter wird und mir das Kratzen und Knarren der Steigeisen gehörig auf die Nerven geht, legen wir die Steigeisen ab. Die Schlüsselstelle kann man von hier bereits gut einsehen und sie scheint schneefrei zu sein.
Am weißen Haupt der weltalten Majestät
Die böse Platte rückt näher. Sie ist die Schlüsselstelle am Großvenediger Nordgrat. Wir nutzen eine flache Passage ein Stück vor dem letzten Aufschwung, um uns ins Seil einzubinden. Am laufenden Seil steigen wir zur bösen Platte hinauf.

Relativ mittig unterhalb der Platte befindet sich der erste Standplatz. Von dort aus darf der Vorsteiger mithilfe feiner Risse über die Platte tänzeln. Als böse erlebe ich sie nicht. Vielmehr würde ich die kurze Seillänge als einwondfrei bezeichnen! Die Platte ist gut mit Haken abgesichert und eine spannende Abwechslung zum Blockgelände von vorhin.

Mit einem 30m-Einfachseil erreicht man locker den nächsten Standplatz und der Nachsteiger kann von dort aus um eine Kante direkt zum Gipfel weitergehen. Ich gebe Seil aus, bis auch mein Ende straff gespannt ist und baue meinen Standplatz ab.
Am laufenden Seil steigen wir die letzten Meter über stufiges Blockgelände zum Gipfel des Großvenedigers auf. Wenige Schritte unterhalb des Gipfelkreuzes mündet der Nordgrat in das weiße Haupt der weltalten Majestät.
Welch ein Anstieg, welch ein Ausstieg und welch ein wunderbarer Gipfel! Wir sind uns einig: diese Tour gehört zu den besten Grattouren in den Ostalpen. Sie ist lang, wild, abwechslungsreich und noch dazu vergleichsweise wenig begangen.

Abstieg über den Salzburger Normalweg
Nach dem schattigen Anstieg über den Nordgrat genießen wir die Mittagssonne am Gipfel. Alles kommt mir unglaublich hell vor. Der Himmel ist wolkenlos und das Panorama reicht von Süd- und Nordtirol bis zum Dachsteinmassiv.
Dem Gipfel selbst bekommt die Sonne und das warme Klima weniger gut. Das weiße Haupt der weltalten Majestät ist in den letzten Jahrzehnten um einige Meter geschrumpft. Bei seiner letzten Vermessung im Jahr 2014 maß der Gipfel nur mehr 3.657 Meter. Meine Uhr misst heute 3.656 Meter. Im Jahr 2012 musste sogar ein neues Gipfelkreuz aufgestellt werden, weil das alte aufgrund der Gletscherschmelze seine Verankerung verloren hat. Der höchste Salzburger wird also immer kleiner. 1980 war er offiziell noch 3.674 Meter hoch. In meiner Volks- und Hauptschulzeit sollte ich mir im Geographieunterricht unseren höchsten Berg mit 3.666 Metern merken. 2020 ist der Großvenediger also nochmals zehn Meter niedriger als in meiner Schulzeit.
Es tut weh, die Folgen des Klimawandels so hautnah zu spüren. Bei diesem Anblick ist es ein noch besseres Gefühl, mit dem Rad und nicht mit dem Auto durch das Obersulzbachtal gefahren zu sein.
Über die schön geschwungene Gipfelwechte des Großvenedigers – oder was davon noch übrig ist – schreiten wir zur Venediger-Scharte und von dort aus über das spaltenreiche Obersulzbachkees zurück zur Kürsingerhütte.
Der Rest der Tour vergeht fast wie im Fluge. Im Nu sind wir unten an der Materialseilbahn und rollen die 10 Kilometer mit dem Mountainbike zurück zum Parkplatz.
Ausrüstung für den Großvenediger Nordgrat
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Hallo Susi, schöner Bericht! Kannst du dich noch erinnern, wieviel hm die Schlüsselstelle hat?
Hi Dominik, danke dir! Boah ich glaub das war eine Seillänge von ca. 20 m. Also echt kurz 😊 Lg Susi
Danke für die schnelle Antwort:)
Super Beitrag. Tolle Tour und eine gute Motivation sich doch mal wieder länger auf den Weg zu machen.
LG Bert
Freut uns, dass dir der Beitrag gefällt. Die Tour kann ich nur wärmstens empfehlen. 🙂 LG Susi
He,
also wenn Mensch von Meynow-Scharte am Grat (mit Tiefblick nach Westen) bleibt und nicht zu weit nach rechts ausweicht, gibt es noch 2 Bohrhaken. Grüße
Hi Joe! Cool Danke für die Info. Ich denke, die Stelle kann man aber auch gut frei machen. 🙂 LG
Hi Susi,
wie immer
klasse Bericht zu einer tollen Tour.
und… Anregung für mich den auf meine Projektliste zu setzen.
🙂
Schade, dass Ihr die Beschreibungen nicht druckbar macht.
Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen!
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Wir hadern immer noch ein wenig, ob wir unsere Texte einfach kopieren und drucken lassen, weil wir einmal die Erfahrung gemacht haben, dass Teile eines Textes einfach gestohlen und ohne Zitat verwendet wurden. Andererseits wäre es natürlich für die Tourenbeschreibungen sehr praktisch zum mitnehmen. Ich denke, wir werden den Schutz ausschalten und du kannst dir dann jeden Text via Strg+P ausdrucken.
Liebe Grüße,
Susi
Hi Susi,
super.
🙂
Euch weiterhin tolle Touren.
LG
Jürgen