In tiefen Lagen liegt zu wenig Schnee, über der Baumgrenze steigt die Lawinengefahr. Wir zeigen euch eine Skitour, mit der ihr zurzeit nichts falsch machen könnt!
Unsere Tour startet in der Wengerau, südlich von Salzburg, knapp unter 1000 Meter Seehöhe. Kurz vor Werfenweng werden die Schneewände am Straßenrand schon deutlich höher – die Motivation steigt. An unserem Ausgangspunkt in „Hinterfromm“ erwartet uns knietiefer Pulverschnee.
Erst gemächlich, dann knackig
Zunächst führt uns die Tour entlang des Winterwanderwegs in den Talschluss der Wengerau. Vor uns offenbart sich ein Kessel, eingeschlossen von mächtigen, schneebedeckten Gipfeln wie dem Werfener Hochthron.
Nach etwa 20 Minuten verlassen wir den Weg, biegen rechts in den Wald ab und beginnen mit dem eigentlichen Aufstieg, da es bis jetzt eher flach vorangegangen ist. Entlang eines Grabens schlängeln wir uns in gut gespurten Serpentinen hinauf bis zur Elmaualm.
Am Sattel angekommen, schweift unser Blick hinunter ins Salzachtal. Hinter Nebelschwaden blitzen die Dächer von Bischofshofen und Werfen hervor. Verbunden werden die beiden Städte von der Salzach, in der die schwache Wintersonne glänzt.
Die Hälfte des Weges ist schon geschafft. Bis zur Hütte steigt das Gelände allerdings noch einmal ordentlich an. Zunächst queren wir einen freien, flacheren Hang, den „Tanzboden“, bevor wir für den Schlussanstieg die Steighilfen hochklappen. Die letzten 300 Höhenmeter führen uns durch einen mit Latschen bewachsenen Südhang, der direkt unterhalb der Hütte liegt.
Nach einigen knackigen, kurzen Spitzkehren ist die Hütte erreicht. Wir fellen auf der Terrasse ab und ziehen uns im Vorraum der Hütte um. Der Winterraum ist über die gesamte Saison geöffnet, an manchen Tagen schenkt der Wirt auch im Winter aus.
Pulvergeil
Lange halten wir uns nicht oben auf und verzichten auch auf das wohlverdiente Gipfelbier. Der Wirt ist zwar gerade mit frischen Frankfurtern an uns vorbei in die Stube gehuscht, der Appetit auf die Abfahrt ist aber größer. Mit 70 Zentimeter Neuschnee bedeckte Hänge warten darauf zerpflügt zu werden.
Erster Schwung, gleich einen Stein erwischt – Autsch! Danach läuft’s. Durch die hohen Latschen müssen wir uns kurz den geeigneten Weg suchen, unterhalb haben wir endlich freie Fahrt. Der Schnee ist zwar weich, gibt aber richtig viel zurück. Die Fahrt ist sowohl mit den Skiern als auch mit dem Splitboard grandios. Ich verzichte an dieser Stelle, meine Glücksgefühle weiter darzulegen. Nur so viel: 1000 Höhenmeter Geilheit pur!
Was tun bei Lawinengefahr?
Die Skitour auf die Werfener Hütte gilt als sehr lawinensichere Tour. Bei größerer Lawinengefahr sollte man auf das letzte Stück unterhalb der Hütte verzichten und vor dem steilen Südhang kehrtmachen.
Als alternative Aufstiegsroute kann auch die Forststraße bis zur Elmaualm gewählt werden. Diese verläuft gänzlich im dichten Nadelwald und ist für Lawinen quasi unerreichbar (sag niemals nie).
Eckdaten
- Höhenmeter: 1000
- Aufstiegszeit: zwei Stunden
- Kilometer: 4,4
- Ausgangsort: Wengerau/Werfenweng/Salzburg – Parkplatz an der Langlaufloipe
- Ziel: Werfener Hütte
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