Das Großarltal bietet Genussskitouren für jedes Niveau und Wetter. Sanfte Hänge und ein verträumter Winterwald machen die Skitour aufs Filzmooshörndl und den Loosbühel auch perfekt für Anfänger und weniger sonnige Tage.
Dicke Schneepolster hängen auf den Ästen der Fichten und Tannen. Hier im Ellmautal hoch über Großarl stehen die Nadelbäume dicht an dicht. Wir schieben uns entlang des Wanderwegs nahe an ihnen vorbei und sind fasziniert, wie viel Schnee um uns liegt. An der Filzmoosalm lichtet sich der Wald. Sie steht in einem breiten Kessel zwischen Filzmooshörndl und Loosbühel – jene zwei Gipfel, die sich so fantastisch zu einer gemütlichen Skitour im Großarltal verbinden lassen.
Das Gelände wird nie steil und unübersichtlich, weshalb sich die Tour für Anfänger bestens eignet und man sich auch an weniger sonnigen Tagen gut orientieren kann. Erfahrene Skitourengeher, die gerne etwas mehr Höhenmeter abspulen, finden rund um das Filzmooshörndl zig Kombinationsmöglichkeiten. Neben dem Loosbühel bei sicheren Verhältnissen zum Beispiel den Draugstein.
Ein weiteres Highlight: Die Loosbühelalm, an der man auf der Abfahrt vom Loosbühel vorbeirauscht, hat im Winter geöffnet!
Infos zur Skitour aufs Filzmooshörndl & Loosbühel
- Anstieg: 1.230 Höhenmeter
- Länge: 12,5 km
- Schwierigkeit: einfach bis mittel
- Charakter: Fast immer gespurte Tour, die sich auch gut für Einsteiger eignet. Nach der Filzmoosalm weitläufiges Wald- und Wiesengelände.
- Dauer: 3-4 Stunden
- Ausrichtung: Nord, Nordost, Nordwest
- Ausganspunkt: Parkplatz Grund im Ellmautal (1.300 m)
- Anfahrt: von St. Johann im Pongau über die Großarler Landesstraße nach Großarl. Beim Kreisverkehr Großarl-Mitte den Wegweisern ins Ellmautal folgen. Nach ca. 5 km erreicht man den großen Parkplatz Grund. Der Parkplatz ist auch sehr gut mit den Öffis erreichbar! Vom Ortszentrum Großarl fährt ein Bus direkt ins Ellmautal.
- Route: Parkplatz Grund > entlang der Forststraße oder Wanderwegs zur Filzmoosalm (1.700 m) > durch lichten Lärchenwald in gerader Linie Richtung Filzmooshöhe ansteigen > in weitem Rechtsbogen über einen mäßig steilen Rücken zum Gipfel des Filzmooshörndls (900 Höhenmeter bis hierher) > Abfahrt zur Filzmoosalm > 300 Höhenmeter Aufstieg zum Loosbühel > Abfahrt über die Loosbühelalm (im Winter geöffnet) und über den Forstweg zurück zum Parkplatz
- GPX-Track: den Track zur Route findest du hier!
- Bitte beachte die aktuelle Lawinensituation. Den Lagebericht im Salzburger Land kannst du hier abrufen.
Aufstieg: Skitour vom Ellmautal aufs Filzmooshörndl
Vom Parkplatz Grund (LVS-Checkpoint) steigen wir entweder entlang des Wanderwegs oder über die Forststraße zur Filzmoosalm (1.710 m) auf. Der dichte, verträumte Winterwald stimmt uns schon auf den ersten Metern auf die meist schneereiche Skitour aufs Filzmooshörndl ein.

Ein Großteil des Anstiegs auf das Filzmooshörndl ist nordseitig ausgerichtet. Der Schnee bleibt hier meist schon früh im Winter liegen, hält sich normalerweise bis weit ins Frühjahr hinein und konserviert frischen Pulverschnee nachhaltig. Einzig unverspurte Flächen verwinden nach Neuschnee sehr zügig. Denn die Skitour aufs Filzmooshörndl zählt zu den beliebtesten im Großarltal.
Von der Filzmoosalm Richtung Filzmooshöhe
An der Filzmoosalm lichtet sich der Wald. Idyllisch liegt sie in einem weitläufigen Kessel zwischen unseren beiden Tourenzielen. Wir wollen zuerst zum Filzmooshörndl aufsteigen und die Skitour mit einem Besuch am Loosbühel abschließen.


Nach der Filzmoosalm nimmt uns ein lichter Lärchen- und Zirbenwald auf. Wir folgen der Spur und steigen über einen flachen Rücken auf, bis wir eine weitflächige Hochebene erreichen. Den Weg kann man nicht verpassen – zum einen, weil die Tour fast immer gespurt ist, zum anderen, weil wir uns entlang des Sommerwegs halten, der tief unter uns im Schnee verborgen liegt. Der Weg ist auf allen digitalen Karten eingezeichnet und lotst uns zu einer Weggabelung knapp unterhalb der Filzmooshöhe.

Hat uns der Wald noch gut vor Wind und Wetter geschützt, pfeift uns auf der freien Fläche der Wind um die Ohren und Schneekörner klopfen auf unsere Wangen. Der Draugstein und das Filzmooshörndl werden immer wieder vom Nebel verschluckt. Dennoch genießen wir es, über die sanften Hänge anzusteigen. Der erste Gipfel ist jetzt nicht mehr fern!
Filzmooshörndl: am ersten Gipfel unserer Genuss-Skitour
Ein knapp 200 Höhenmeter langer Anstieg trennt uns noch vom Gipfel des Filzmooshörndls. Wir folgen jetzt nicht mehr dem Sommerweg, sondern zeichnen einen weiten Rechtsbogen in das hügelige Gelände. So erreichen wir bald einen breiten, oft abgeblasenen Rücken, der uns die letzten Meter zum Filzmooshörndl hinaufführt.

Ein schlichtes Holzkreuz schmückt den höchsten Punkt unserer Skitour. Ist es erreicht, haben wir bereits 900 Höhenmeter geschafft und dürfen uns auf eine Genussabfahrt zurück zur Filzmoosalm freuen.
Abfahrt zur Filzmoosalm
Vom Gipfel gibt es – je nach Schneelage – verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten zur Filzmoosalmhütte. Nördlich des Gipfels ist der Hang steiler und sollte nur bei sicheren Verhältnissen für die Abfahrt gewählt werden. Hier sind in den letzten Wintern häufiger kleine Lawinen abgegangen. Wer die sicherste Variante wählen will, fährt entlang der Aufstiegsroute zurück zur Filzmoosalm. Der Genuss ist hier nicht weniger groß, die Hänge sind breit und bieten viel Platz für individuelle Linien.

Zurück an der Filzmoosalm kann man sich entscheiden: entweder man führt über die Forststraße direkt zum Ausgangspunkt ab, oder man hängt noch 350 Höhenmeter dran und steigt zum Loosbühel auf (2.049 m).
Wir empfehlen die zweite Option. Denn vom Loosbühel lockt eine weitere Genussabfahrt und die Einkehrmöglichkeit in der Loosbühelalm.
Draufgabe: Aufstieg und Abfahrt vom Loosbühel
Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. An der Filzmoosalm fellen wir ein zweites Mal auf und steigen durch eine bewaldete Steilstufe an, bis wir einen breiten, flachen Boden erreichen. Die Windjacken lassen wir gleich an, denn das Wetter scheint sich weiter zu verschlechtern.

Wir überqueren den flachen Boden. Dahinter taucht das Nebeleck auf, vor dem wir einen Schwenk nach links machen und uns der unscheinbaren Kuppe des Loosbühels zuwenden. Auch hier lotst uns ein sanfter Rücken bis zum Gipfel, den seit Kurzem ein stattliches Holzkreuz schmückt.
Wir packen uns warm ein und werden für den zusätzlichen Anstieg mit einer einwondfreien Pulverabfahrt belohnt. Über steilere Wiesen und Lärchenwälder schwingen wir bis zu einem Forstweg hinab, der und zurück zum Parkplatz führt.
Unser Fazit zur Skitour aufs Filzmooshörndl und den Loosbühel? Bei fast jedem Wetter und für jeden einen Ausflug wert!
Liebe Susi, Du weißt ja vielleicht noch, dass ich seit Jahren dabei bin, eine alpenweite ‚Ereignisdatenbank‘ zu erstellen. In diesem Zusammenhang würde ich gerne einige Textteile Deiner Beschreibung da hineinnehmen, natürlich mit der gebotenen Zitierweise. Könntest Du mir Deinen pdf-Text einschließlich dem Kommentar von Reini und Lisi im WORD-Format zuleiten?
Eure frischen und lockeren Beiträge lese ich (auch als 79-Jähriger!) immer gerne, sie sind für mich immer ein lehrreiches Anschaungsmaterial. Beste Grüße, Ottokar
Hallo Ottokar! Klar, schicke ich dir gerne per Mail durch. Ist deine Datenbank eigentlich auch irgendwo öffentlich einsehbar? Würde mich interessieren!
LG Susi
Liebe Berghasen!
Wunderschöner und wie gewohnt sehr ausführlicher und gelungener Tourenbericht mit tollen Bildern Ein Hinweis von unserer Seite, ohne aber den Schulmeister heraushängen zu lassen…was die Tour mit dem Vermerk für Anfänger absolut geeignet beschrieben wird, ist doch mit Vorsicht zu genießen. Im Link auf der Webseite https://skitourenportal.eu/salzburg/ereignisse findet man ein Posting (vom 26.01.2022 unter Gro8arl) mit eindrucksvollen Bildern, was auch bei guten Bedingungen (Lawinenwarnstufe 2) in Nord-Ost bzw. Ost Sektoren passieren kann – der Baumeister Wind hat hier ganze Arbeit geleistet. Wir sind 2 Tage zuvor die direkte Ost Abfahrt vom Gipfel zur Alm abgefahren – es waren ca. 10 Abfahrtsspuren im Hang. Erst nach ausführlicher Prüfung sind wir das Ding einzeln eingefahren. Anfänger (meist fehlende LW und Bergkenntnisse) neigen häufig dazu, bereits vorhandenen Spuren zu folgen – kurz unter dem Gipfel hat mich sogar jemand gefragt, auf welchen Berg wir gehen…Bitte seht das Ganze nicht als Kritik, aber der Massenauflauf in unseren schönen Bergen nimmt leider immer mehr zu – viele Anfänger kennen das Wort Respekt gegenüber Natur, Berg und Erfahrung leider gar nicht…
Bitte bleibt mit Eurer super Website weiterhin so präsent, und lasst uns an Euren Touren und Abenteuer teilhaben!
GLG Reini & Lisi
Lieber Reini, liebe Lisi, freut uns sehr, dass euch der Beitrag gefällt. Allerdings verstehe ich den Zusammenhang hier nicht: warum assoziiert ihr eine „Anfängertour“ automatisch damit, dass keine Lawinengefahr herrscht. Nur weil die Tour einfach ist, bestehen natürlich sämtliche Gefahren, die wir im alpinen Gelände kennen und natürlich gilt es auch hier, die aktuelle Lawinenlage zu beachten. Sofern ich meinen Artikel noch im Kopf habe, schreibe ich auch nirgends, dass die Tour lawinensicher ist. Das vermeide ich nämlich genau aus diesem Grund. Außerdem setzte ich bei jedem, der ins Gelände geht, voraus, dass sie oder er sich mit dem Thema Lawinensicherheit auseinandersetzt. Ansonsten hätte ich einen Tipp für eine Pistentour gegeben. 😉 Und wenn ich eine Tour mit flachem Anstieg wähle und danach die steilstmögliche Abfahrt fahre, dann habe ich natürlich ein anderes Risiko, als wenn ich wieder die Aufstiegsspur abfahre. Fakt ist, wenn man aufs Filzmooshörndl geht und wie im Aufstieg abfährt, ist die Tour Großteils sehr flach, es sind wenige Höhenmeter zu bewältigen und die technischen Anforderungen (wenige Spitzkehren) sind sehr gering, was die Tour perfekt für Anfänger macht. Liebe Grüße, Susi
PS: lest euch doch nochmals den Absatz „Abfahrt zur Filzmoosalm“ durch. Dort weise ich doch explizit darauf hin, dass der Hang nördlich steiler ist, hier bereits öfter Lawinen abgegangen sind und man im Zweifel die Aufstiegsspur abfahren soll. 😉
Liebe Susi!
DANKE für dein Feedback – unser Kommentar war nicht böse gemeint! War mir aber trotzdem ein Anliegen, denn was aktuell Bergretter:innen mitmachen, ist schon sehr heftig. Ein Beispiel vor ein paar Tagen im Kleinen Gesäuse – auf diesem Berg braucht man nicht einmal eine Spitzkehre zu beherrschen – im Netz wird dieser Waldkogel als absolut sichere und sehr einfache Skitour, speziell für Anfänger, angepriesen! In diesem Winter bereits der 5. Einsatz auf der Anfängertour… https://de-de.facebook.com/BERGRETTUNG.ADMONT/
Nix für ungut und weiter so mit eurer tollen Seite!
LG Reini & Lisi
Hi Reini, ich hab deinen Kommentar auch gar nicht böse aufgefasst und bin auch überhaupt nicht beleidigt deswegen. 🙂 Ich verstehe deinen Punkt und unterstütze die Sorgen auch voll und ganz. Dennoch macht es einfach Sinn, Skitouren nach der Schwierigkeit einzuteilen. Das wird übrigens nicht nur im „Netz“ so gemacht, sondern auch in Skitourenführern. Falls bei solchen Touren Lawinenabgänge Unglücke passieren, muss man sich halt immer ganz genau ansehen, in welchen Hängen das passiert ist.
LG